Die Schlössertour
ANHALT800

 

 

 

 





Anhalt wurde im Feuer geboren. Einem Feuer, das 1140 eine prächtige Burg völlig zerstörte. Albrecht der Bär legte den Grundstein für eine neue Burg, die Burg Anhalt, die 1212 zur Namensgeberin einer 800 Jahre alten Region wurde. Die Ruine ist Ausgangspunkt für eine gut hundert Kilometer lange Schlössertour durch Anhalt, die über die B 6n und B 185 bis nach Oranienbaum führt.

Burg Anhalt

150 Meter über dem Selketal zwischen Mägdesprung und Meisdorf thronte sie einst: die Burg Anhalt. Albrecht der Bär verwendete erstmals Backstein als Baumaterial. Vermutlich stammt daher auch der Name der Burg: Anholt = ohne Holz (gebaut). Die Festung soll eine der größten im Harz gewesen sein. Seit dem 14. Jh. unbewohnt, sind heute nur die Ruine des Bergfrieds, der Burgkapelle und der Ringgraben zu sehen. Es wurden Infotafeln aufgestellt und die Wege erweitert. Ein Burgmodell steht am Ballen-stedter Schlosses (www.burg-anhalt.de).

Schloss Ballenstedt

Mit seinen Zinnen prägt die barocke Dreiflügelanlage das Bild der Vorharzlandschaft. In Ballenstedt, der „Wiege Anhalts“, residierte bis 1945 die Familie von Anhalt. Sie wurde vertrieben und enteignet, Herzog Joachim Ernst starb in sowjetischer Gefangenschaft. Sein Sohn, Prinz Eduard von Anhalt, fühlt sich noch immer mit seiner Heimat eng verbunden. Im Schloss erzählt die Ausstellung „Die frühen Askanier“ von der Geschichte des Landes und seinem Begründer Albrecht dem Bären (1100 - 1170). Seine Grablege befindet sich im Schloss (www.ballenstedt-information.de).


Schloss Bernburg

Der Sitz der Fürsten von Anhalt-Bernburg galt als eines der beeindruckendsten Renaissanceschlösser Mitteldeutschlands; bis heute trägt es den Namen „Krone Anhalts“. Mit seinen drei Meter dicken Mauern war ein 44 Meter hoher Turm der sicherste Ort der Anlage. Seit dem 17. Jh. heißt er Eulenspiegelturm: Till Eulenspiegel (um 1300-1350) soll hier als Turmwächter gearbeitet haben. 147 Stufen führen auf das größte Denkmal des Volksnarren, oben erwartet die Besucher eine sprechende Figur. Das Schlossmuseum zeigt bis 17. Juni erstmals alle 16 Blätter aus dem Erstdruck des Eulenspiegelbuches von 1510/11. Und noch eine Besonderheit bietet das Schloss: Zwei Bären im Burggraben. Das Gehege wurde 1860 angelegt (www.museumschlossbernburg.de).

Schloss Köthen

Nur 20 Kilometer weiter erreichen Besucher Anhalts das Gebäudeensemble des Köthener Schlosses. In der ehemaligen Residenz der Linie Anhalt-Köthen wirkte zwischen 1717 und 1723 Johann Sebastian Bach. Als Hofkapellmeister schrieb er hier seine „Brandenburgischen Konzerte” und einen Teil des „Wohltemperierten Claviers”. Beim Jubiläum „Anhalt 800“ stehen vor allem Wissenschaftler wie Samuel Hahnemann (1755-1843), der Begründer der Homöopathie, oder Johann Friedrich Naumann (1780-1857), der Begründer der Vogelkunde, im Vordergrund (www.bachstadt-koethen.de).

Schloss Oranienbaum

Im Herzen des Gartenreichs Dessau-Wörlitz, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, liegt Oranienbaum. Das Ensemble aus Schloss, Park und symmetrisch angelegter Stadt ließ Henriette Catharina, die aus der Dynastie Oranien-Nassau stammende Fürstin von Anhalt-Dessau, im 17. Jahrhundert als kleines Stück Holland errichten.

Die Ausstellung „Dutch Design – Huis van Oranje“ (zu sehen bis zum 30. September 2012) zeigt fast 50 Kabinette mit zeitgenössischen und modernen Möbeln, Schmuckstücken, Gläsern und Keramik, Schmuck und handgefertigten Couture-Kleider, angereichert mit Kunsthandwerk und Gemälden aus dem 17. Jahrhundert.
(www.gartenreich.com, www.oranienbaumexhibition.com).

Alles zum Jubiläum ANHALT | 800 gibt es unter www.anhalt800.de. Weitere Angebote hat die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) im Internet unter www.sachsen-anhalt-tourismus.de sowie in den Broschüren „Rendezvous mit Kultur“ und „Reiseträume“ zusammengestellt.
Die kostenfreien Broschüren können bestellt werden unter 0391-562 83820.

Text: Kathrin Wöhler - gekürzt


Fotos: Axel Kühling / Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH: Juraj Lipták/ Jens Wolf / Michael Bader / Christian Ratzel

 

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