Tourismusverband S-A

 

 

 

 




Von Zeit zu Zeit

 
Von Zeit zu Zeit bietet es sich an, gewohnte Pfade zu verlassen, das kann mit dem Frühlingserwachen im März im Zusammenhang stehen oder mit den außergewöhnlichen Veranstaltungen im Land. Ab und zu ist die Zeit auch reif für neue Kunst und Kunstwerke, womit wir bei der ersten Empfehlung für den Monat März sind:

Bereits zum 18. Mal lädt Dessau zum Kurt Weill Fest. Unter dem Motto: New Art is True Art werden bis zum 7. März zeitlose und zeitgenössische Stücke neuen Interpretationen zugeführt. Der Überlegung „Neue Kunst ist wahre Kunst“ folgend, wird auf der Bauhausbühne die „Bordellballade. Ein Dreigoscherlnstück“ (04.03., Wdh. 05.03.) uraufgeführt. Das Stück, dem das Mahagonny Songspiel Pate stand und das von der jüngsten Finanz- und Wertekrise inspiriert ist, will als eine Musik der Gegenwart mit künstlerischer Darstellungsvielfalt lebendige und humorvolle Zeitkritik präsentieren; so wie einst Weill gemeinsam mit Brecht die Gattung des „Songspiels“ erfand, um mit Hilfe neuer Techniken einen typischen Ton seiner Zeit zu schaffen.

Die Herausforderung, so der Komponist Moritz Eggert, ein Songspiel fürs 21. Jahrhundert zu komponieren, liegt in der Exaktheit, die in Text und Musik getroffen werden muss. Letztendlich soll die Bordellballade, ähnlich wie einst das Mahagonny Songspiel, durch Einfachheit, Eingängigkeit und Verständlichkeit überzeugen.

Ein zweiter musikalischer Höhepunkt sind die 20. Telemann-Festtage vom 12. bis 21. März 2010 in Magdeburg. Unter dem Motto „spielräume. HofMusik Stadt“ werden sich die Jubiläumsfesttage Telemanns Wirken im Spannungsfeld zwischen höfischer Musikkultur und städtischem Musikleben widmen. Das beginnende 18. Jahrhundert war von großen Veränderungen gezeichnet, die sich unmittelbar auch auf das Musik- und Geistesleben auswirkten. Komponisten nutzten die Zeichen der neuen Zeit in unterschiedlicher Weise. Aus einem ersten Lebensrückblick Telemanns (Autobiographie 1718) ist bekannt, dass er diesen Prozess sehr bewusst wahrnahm. In seinem Wirken wird deutlich, dass er sich den Veränderungen stellte und dazu beitrug, Strukturen mit zu formen bzw. weiterzuentwickeln, die bis heute Bestand haben (wie das bürgerliche Konzertwesen, Notendruck und Musikverlagssystem). Erstmals zeitlich ausgedehnt auf zwei Wochenenden werden hier große Opernproduktionen, klangprächtige Instrumental- und Vokalkonzerte oder intime Kammermusiken zu erleben sein. Das Programm können Sie im Internet lesen unter www.telemann.org.

Alles zum Thema Zeit findet sich in einer neuen Sonderschau in der Arche Nebra. Dort heißt es ab 11. März 2010 „Von Zeit zu Zeit – Allgegenwärtig und unbegreifbar“. Die heute in zivilisierten Gesellschaften genutzten Zeitmaße sind astronomischen Ursprungs. Die sich aus der Beobachtung von Sonne und Mond ergebenden Zeiteinteilungen in Tage, Monate und Jahre setzte der Mensch im Laufe der Zeit in verschiedene Systeme zur Zeitmessung um. So entstand das Sonnenobservatorium in Goseck bereits in der Jungsteinzeit, die Himmelsscheibe von Nebra in der frühen Bronzezeit und später Sonnenuhren, Sanduhren, mechanische Uhren bis hin zur Atomuhr.

Anhand historischer Originalobjekte stellt die Sonderausstellung unterschiedliche kulturelle Lösungen für die Zeiteinteilung vor – vom Astrolabium des 13./14. Jahrhunderts über Sextant und Marinechronometer bis hin zur Dezimaluhr der französischen Revolution. Ausstellungsinformationen finden Sie im Internet unter www.himmelsscheibeerleben. de.

Na dann, nehmen Sie sich die Zeit für das eine oder andere zeitlich begrenzte Kulturereignis im Land. Viel Spaß wünscht Ihnen Ihr Team vom Tourismusverband Sachsen-Anhalt.

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