Tourismusverband S-A

 

 

 

 




Die unentdeckte Vielfalt unserer Museen

 
Wenn die trüben Novembertage ausgedehnte Wanderungen einschränken, kommt die Zeit, die museale Vielfalt des Landes zu entdecken. Wobei wir schon beim Stichwort wären:
Das Museum auf dem Münzenberg in Quedlinburg erinnert an das ehemalige Kloster St. Marien. Dieses hatte die Quedlinburger Äbtissin Mathilde ab 986 für das Seelenheil ihres Bruders, Kaiser Otto II., nach dessen plötzlichem Tod errichten lassen. Über 500 Jahre wurde es von Benediktiner-Nonnen bewohnt. Bauernkrieg und Reformation besiegelten das Schicksal des Klosters und es wurde dem Zerfall preisgegeben. Ab 1580 wurde der Münzenberg dann „umgemünzt“ - neu bebaut. Auf den Fundamenten von St. Marien findet man heute 60 wieder liebevoll hergerichtete Häuser in kleinen Gassen. Ein großer Teil des Fundaments von St. Marien ist wieder freigelegt. Die Basilika kann im Museum besichtigt werden. Für sein Engagement wurde der Entdecker dieses Romanik-Schatzes und Initiator der Ausgrabungen, Prof. Dr. Siegfried Behrens, 2009 mit dem Romanikpreis ausgezeichnet.
Ein weiterer Tipp ist der Familiennachmittag im Kunstmuseum Moritzburg in Halle. Hier kann man „Gemeinsam Bilder anschauen, Details entde-cken, Geschichten erzählen, Erfahrungen austauschen und selbst künstlerisch aktiv werden.“ Mit diesen Worten wirbt das Kunstmuseum für einen Besuch. Die Familiennachmittage finden immer am ersten Sonntag im Monat, um 15 Uhr statt.
Über Industriegeschichte informiert das Industrie- und Filmmuseum Wolfen, zum Beispiel wie sich die Region Bitterfeld zu einem industriell bedeutenden Gebiet entwickelt hat. Multimediapräsentationen geben einen Überblick ab dem Jahr 1800 bis in die Gegenwart. Ein altes Fachwerkhaus beherbergt das Schachmuseum in Ströbeck, in dem Eltern und Kinder einen spannenden Einblick in die Welt des Schachs erhalten. Exponate zur Geschichte des Ortes, historische Schachkostüme sowie Schachliteratur sind zu bestaunen. Die Schachfiguren faszinieren vor allem Kinder. In den unterschiedlichsten Farben und Facetten sind Figuren aus aller Welt im Schachmuseum ausgestellt. Da gibt es das Schachspiel aus Grönland, in dem die Figuren Eskimos sind oder auch chinesische Spiele mit Tempelbauten.
Oder wie wäre es mit einer Schlossführung auf dem Schloss Neuenburg in Freyburg. Das Schloss Neuenburg wurde um 1090 erbaut und später als Wohn- und Jagdschloss der Herzöge von Sachsen-Weißenfels genutzt. Im Schlosshof befindet sich heute ein Weinmuseum, in dem sich Familien über die Entwicklung des Weinbaus in der Region informieren können. Während einer Führung erhalten Sie Informationen über die Thüringer Landgrafen und es werden Besonderheiten der Architektur gezeigt, wie die spätromanische Doppelkapelle. Ein Höhepunkt der Führung ist der Besuch des glanzvollen Fürstensaals, der sonst nicht zugänglich ist.
Wussten Sie, dass ein umfangreicher Teil des Nachlasses der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm im Museum in Haldensleben zu sehen ist? Die mit ihrer Märchensammlung bekannt gewordenen Brüder haben dazu beigetragen, dass Kinder heute noch in eine fantasievolle Märchenwelt eintauchen können. Die Enkelin Wilhelm Grimms, Albertine Plock, schenkte diesen bedeutenden Nachlass dem Museum. Darunter befinden sich neben Büchern und Zeichnungen auch mehrere Büsten und Kleidungsstü-cke. Der Teilnachlass gehört zum europäischen Kulturerbe. Das Museum Haldensleben konnte am 5. Oktober 2010 sein 100-jähriges Bestehen feiern.
Die Familiennachmittage im Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt in Halle erfreuen sich größter Beliebtheit. Nach einem Rundgang werden die Familien selber tätig und fertigen „Mitnehmsel“ an. Am 28.11.2010 geht es um das Thema „Licht in der Dunkelheit“. Hier werden Beleuchtungsmittel der Urgeschichte ausprobiert und selbst gestaltet.
Wie wäre es mit einem Ausflug in „Die Puppenwelt der Käthe Kruse“? Beim Anblick der riesigen Puppenland-schaft im Puppenmuseum in Bad Kösen kommen Eltern und Kinder ins Träumen. Die ausgestellten Puppen stammen aus der Werkstatt von Käthe Kruse, die viele Jahre in Bad Kösen lebte. Sie entdecken Raritäten, bestaunen das „Sternschnuppchen“, das „Sandbaby“, „Schlenkerchen“ und „Bambino“. Neben den Puppen gibt es Puppenstuben und sogar große Schaufensterpuppen zu betrachten.
Wir konnten nur einige interessante Museen vorstellen, hoffen jedoch, Ihnen mit diesen Tipps und Anregungen die Lust auf einen Museumsbesuch geweckt zu haben. Ihr Tourismusverband Sachsen-Anhalt freut sich mit Ihnen über interessante Museumstouren.

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