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Über alte Bräuche der
Germanen und das Fest
der heiligen Weihnacht

Dass die Germanen schon viel mehr von der Beschaffenheit der Welt wussten als bisher angenommen, wissen wir seit der Entdeckung der Himmelsscheibe von Nebra. Sie wussten also ganz bestimmt von der Wintersonnenwende und vor allem davon, dass die Tage nun wieder länger wurden und vorerst der eiskalte Winter folgte, den es zu überstehen galt. Nahrung und eine warme Behausung waren entscheidend für das Überleben. Ob es in Urzeiten der Germanen nun Julfest hieß oder einen anderen Namen hatte, ist eigentlich egal.

Sicher ist, dass sie diese Tage feierten und die Götter um genügend Nahrung, einen kurzen Winter anflehten. Die zwölf Rauhnächte, die meist mit dem 21./22. oder dem 24./25. Dezember beginnen, galten bei den Germanen als Zeit der Götter und Geister. Die Rauhnächte ergeben sich aus den unterschiedlichen Längen eines Sonnenjahres (365,24 Tage) und des alten Mondjahres (12 x 29,5 Tage = 354 Tage). Die zwischen den ca. 365 Tagen des Sonnenjahres und den 354 Tagen des Mondjahres fehlenden Tage galten als tote Tage und wurden als Rauhnächte bezeichnet. Wotans alljährliche Wilde Jagd durchstürmte nun das Land, die Geister der Verstorbenen zogen mit Odin durch Wald und Flur. Es war die Zeit, in denen die Germanen ihren Göttern und ihren Verstorbenen überall an ihren Kultstätten auf Hügeln, in Höhlen und tief in den Wäldern Nahrung, Tiere und manch anderes opferten. Ebenfalls in den Rauhnächten spielt das Märchen um Frau Holle, die der germanischen Totengöttin Hel entlehnt ist.

Eines steht fest, den heidnischen Germanen in unserer Region wurde das christliche Fest der Geburt Jesu übergestülpt. Der heilige Ambrosius versuchte den Zusammenhang zwischen der heidnischen Wintersonnenwende und dem Feiertag Christi Geburt mit folgenden Worten in Einklang zu bringen: „Nicht übel nennt das Volk diesen heiligen Tag der Geburt des Herrn die neue Sonne und behauptet so bestimmt, dass auch Juden und Heiden sich in diesem Ausdruck zusammenfinden. Wir wollen das gerne festhalten, weil mit dem Aufgang des Heilandes nicht nur das Heil der Menschheit, sondern auch die Helligkeit der Sonne sich erneuert.” Im vierten Jahrhundert begann man mit der Einführung des Feiertages Christi Geburt. Wir wissen heute, dass es mehr eine Festlegung war, als wirkliches Wissen um die Geburt Jesus. Aber das ist wohl aus heutiger Sicht auch völlig unwichtig, geht es doch dem gläubigen Menschen, um das Gedenken an sich und allen Menschen um das Fest an sich. Das wie kein anderes Fest das Herz erwärmt und Liebe schenkt und Sehnsucht nährt und Freude bringt. Nicht nur des Schenkens wegen, nein, des gesamten Zaubers wegen den dieses Fest umhüllt.

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