Kolumne des Monats

Kreuzworträtsel

 

 

 

 




Ich bin dann mal Weg

Als ich der Redaktion mitteilte, dass ich mit dieser Ausgabe meine Kolumnentätigkeit einstellen werde, ahnte ich allerdings nicht, welche Welle an Rückzugsbewegungen ich damit auslöste. "Muck" gab im MDR die Moderation der Sendung "Damals war´s" auf. Ranga Yogeshwar im WDR die des Wissensmagazins "Quarks". OTTO gab die Einstellung seines Katalogs bekannt und Angela Merkel trat als Parteivorsitzende zurück. Auch die SPD hatte davon Wind bekommen und Andrea Nahles verließ fluchtartig das Willy-Brand-Haus. Sogar das Wasser aus dem Flussbett der Elbe zieht sich zurück. Doch in diesem Fall kann man mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen, dass es irgendwann zurückkehren wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass die alte Tante SPD von ihrem Krankenbett wieder auferstehen wird, ist da wahrscheinlich geringer. Der Notarzt Thorsten Schäfer-Gümbel und seine beiden Sanitäterinnen Hanni und Nanni auch bekannt als Malu Dreyer und Manuela Schwesig, sollen lebenserhaltende Maßnahmen einleiten, bis ein neuer Chef gefunden ist. SPD Chef zu sein, wäre das schönste Amt neben dem Papst, sagte einst Franz Müntefering. Stimmt! Beide stehen in der Kritik wegen Verfehlungen ihrer Klientel. Der Papst wegen Missbrauch an Kindern, die SPD we-gen Missbrauch am sozialdemokratischen Gedanken. Deshalb gilt das Amt des Parteivorsitzenden heute nur noch als "Scheißjob", wie die "taz" titelte. Und da ist was dran. Ein neuer Chef kann nur noch die Schieber raustragen, mit der Scheiße, welche die SPD in ihrem Koma gebaut hat. Aber weil wir gerade bei dem braunen Zeug sind: Immer wenn man denkt, es ginge nicht schlimmer, dann kommt auch noch Joachim Gauck daher und macht den Mund auf. Jetzt forderte er "eine erweiterte Toleranz in Richtung rechts". Dabei erwies er sich einmal mehr nicht als Bürgerrechtler, sondern eher als rechter Bürger. Die Geschichte hat doch schon einmal bewiesen, wohin es führen kann, wenn Rechtskonservative mit Rechtsextremen paktieren. Wenn Gauck noch Bundespräsident wäre, müsste man ja direkt befürchten, dass er irgendwann in Potsdam die Macht an Gauland übergeben will, wie einst Hindenburg an Hitler. Die Garnisonskirche dazu wird ja schon wieder aufgebaut. Und so wie einst Außenminister Rathenau von einem Rechtsextremen wegen liberaler Ansichten erschossen wurde, erging es jüngst dem Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke, der für die Einhaltung christlicher Werte in der Flüchtlingshilfe eintrat. Toleranz nach rechts kann also ganz schnell durch den Kopf gehen. Und so überlasse ich das letzte Wort einem, der sich mit dieser Toleranz ausgekannt hat - Kurt Tucholsky: "Und schießen sie -: du lieber Himmel, schätzt ihr das Leben so hoch ein? Das ist ein Pazifisten-Fimmel! Wer möchte nicht gern Opfer sein? Nennt sie: die süßen Schnuckerchen, gebt ihnen Bonbons und Zuckerchen ..."

An dieser Stelle möchten wir vom Freizeitplaner uns ganz herzlich bei Hans-Günther Pölitz für all seine Kolumnen bedanken, die er uns seit der August-Ausgabe 2008, also innerhalb der letzten 10 Jahre, zur Veröffentlichung übergab. Diese Ausgabe hier ist die Nummer 159 vom Freizeitplaner "Wo hin" Sachsen-Anhalt. Davon begleitete uns Hans-Günther Pölitz über sage und schreibe 120 Ausgaben. Das ist einfach enorm und dafür danken wir ihm und seinem Team von der Magdeburger Zwickmühle sehr herzlich! Wir wünschen stets volle Säle und jeder Veranstaltung Erfolg!

   

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